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Weg der Kristalle
Die Magie des Katzenbuckels zog rund 50 Besucherinnen und Besucher zur Wiedereröffnung des „Wegs der Kristalle“
Am Samstag, den 5. Juli herrschte buntes Treiben am Katzenbuckel. Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und die Gemeinde Waldbrunn luden zur Wiedereröffnung des Wegs der Kristalle ein. Rund 50 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Veranstaltung teil und konnten sich im Anschluss an die Feierlichkeiten bei einer Führung über die Geschichte des Vulkans informieren. Markus Haas, Bürgermeister der Gemeinde Waldbrunn, begrüßte die anwesenden Gäste und freute sich über den neu konzipierten Geopark-Pfad: „Als höchster Berg des Odenwalds zieht der Katzenbuckel jährlich viele Touristen an, die nun auf dem wiedereröffneten „Weg der Kristalle“ mehr über seine bewegte Geschichte und seine faszinierende Zeit als aktiven Vulkan erfahren können.“ Der Weg der Kristalle entführt in die Welt des Vulkanismus. Wie entstehen Gesteinsschmelzen im Erdinneren und warum gelangen sie an die Erdoberfläche? Was sind Kristalle, Minerale und Gesteine? Warum hätte der Katzenbuckel fast seinen Gipfel verloren? Diese und viele andere Fragen beantworten die dreizehn neuen Lehrpfadstationen mit anschaulichen Abbildungen und Kurztexten. Wer es etwas genauer wissen möchte, kann über einen QR-Code eine Langversion an den jeweiligen Stationen abrufen. Landrat Dr. Achim Brötel, stellvertretender Vorsitzender des Geo-Naturparks, ergänzte: „Der Katzenbuckel ist ein Zeuge des geologischen Reichtums des Odenwalds, für den die Region zurecht als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet wurde. Als Erlebnisraum macht der neu konzipierte Pfad Geschichte, Natur und Geologie erfahrbar und erklärt die besondere Magie, die vom Katzenbuckel und seinen Kristallen ausgeht. Er führt uns in eine Zeit vor 69 Millionen Jahren, lange bevor es uns Menschen gab und lehrt uns Demut vor der Schöpfung.“ Dass der Vulkanismus bei uns in der Region Teil des herausragenden geologischen Erbes von internationaler Bedeutung, nahm der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zum Anlass, das 10-jährige UNESCO Jubiläum im Landkreis Neckar-Odenwald zu feiern. Eine Poster-Ausstellung lud die Gäste ein, sich über die Arbeit des UNESCO Global Geoparks zu informieren. Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks bedankte sich bei allen Beteiligten für die großartige Unterstützung. „Als UNESCO Global Geopark ist es unsere Aufgabe, die Region nachhaltig zu entwickeln und Erdgeschichte erfahrbar zu machen, auch zu einem besseren Verständnis der Gegenwart und zur Gestaltung einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft. Dieser Aufgabe können wir nur gemeinsam mit unseren Partnern und Mitgliedskommunen nachkommen. Der neu konzipierte Geopark-Pfad „Weg der Kristalle“ ist hierfür ein wunderbares Beispiel.“ Im Anschluss an die offizielle Eröffnung führte Jochen Babist, Fachbereichsleiter Geowissenschaften beim Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, über den erneuerten Pfad. Dabei erfuhren die Teilnehmenden mehr über die spannende (Erd-) Geschichte des Vulkans aus der Kreidezeit, der bereits 2013 vom Geo-Naturpark als „Geotop des Jahres“ ausgezeichnet worden ist. Er ist einer der Vorboten des „jungen“ Vulkanismus, der mit der Bildung des Oberrheingrabens in Verbindung gebracht werden kann. Sein Magma stammte aus über 100 Kilometer Tiefe und besaß eine sehr ungewöhnliche Zusammensetzung. Der Ausbruch des Vulkans begann mit der Bildung eines Maares, das durch eine Explosion entstand, als die Gesteinsschmelze in Kontakt mit Grundwasser geriet. Dabei gelangte auch Material aus den umgebenden Gesteinen der damaligen Landoberfläche in den Vulkanschlot. So können Geologen heute rekonstruieren, dass die Landoberfläche seit der Zeit des Ausbruchs um 600 bis 700 Meter abgetragen wurde. Damals kamen bei Waldbrunn noch Gesteine des braunen Juras vor, deren Reste heute erst am Rand der Schwäbischen Alb zu finden sind. So wird der Katzenbuckel auch zum Schlüssel der jungen Landschaftsgeschichte und erzählt, wie der Odenwald als Mittelgebirge entstand.
Foto1: Geo-Naturpark, von links Geopark-Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber, Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Markus Haas und Fachbereichsleiter Geowissenschaften beim Geopark Jochen Babist
alle anderen Fotos: Gemeinde Waldbrunn
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